OpenAirKino Spandau

Belfast

Beschreibung

Bestechendes autobiographisches Drama von Kenneth Branagh, das aus dem Blick eines Achtjährigen von einer Kindheit im Belfast des Jahres 1969 erzählt. Übermäßig persönlich war es eigentlich nie, das Kino des Iren Kenneth Branagh. Gewiss, seine Shakespeare-Adaptionen kamen von Herzen, sechs Stück an der Zahl. Aber selbst diese liegen 15 Jahre zurück, mussten weichen den professionellen, aber auch gesichtslosen Auftragsarbeiten des letzten Jahrzehnts: Marvel, John Clancy, Agatha Christie, Disney-Märchen, Kinderbestseller, mal mehr erfolgreich, mal weniger. Nun lässt sich formidabel darüber diskutieren, ob er "Belfast" gemacht hat, um sich kreativ wieder freizuschwimmen, oder ob er "Belfast" nur deshalb machen konnte, weil ihn die Hollywood-Großproduktionen Luft holen und allen Mut sammeln ließen. Mut, den man mitbringen muss, wenn man vor einem großen Publikum die eigene Kindheit ausbreiten will, ein "Amarcord" sozusagen oder "Roma". Oder um es noch besser zu treffen: "Belfast" ist Branaghs "Hope and Glory", sein "Sie küssten und sie schlugen ihn", ein unendlich zärtlicher, liebevoller und wehmütiger Film, der eine Liebeserklärung ist an die Heimatstadt, aber vor allem an die eigene Familie und die befreiende Kraft des Kinos und des Theaters.  

Laufzeit: 99 Min.

FSK: ab 12 Jahren